Samstag, 16. April 2016

Auswahlgespräch

Gestern hatte ich mein Auswahlgespräch für den Deutsch - Französischen Freiwilligendienst an Schulen in der Hochschule für angewandte Pädagogik in Berlin.
Das Gespräch begann um 14 Uhr. Um auch wirklich ausnahmsweise mal pünktlich zu sein, bin ich bereits um 10 Uhr mit einem Freund in dessen Auto losgefahren, nachdem wir dem Anlass entsprechend Croissants mit französischem Käse zum Frühstück gegessen hatten. Weil wir uns einmal verfahren hatten und dadurch kurze Zeit im Stau standen kamen wir um 13 Uhr dort an. Ich war ziemlich aufgeregt, da ich nicht wusste wie man sich auf das Interview und das anschließende Sprachanimationsspiel vorbereiten sollte. Im "Warteraum" traf ich dann auf weitere Bewerber und nach und nach kamen immer mehr dazu. Uns wurden Kekse und Getränke angeboten und wir unterhielten uns ein wenig darüber wo wir herkommen, was wir machen usw.
Dann sollte es auch schon losgehen. Zuerst wurden wir in 4 Gruppen mit jeweils 4 Personen eingeteilt, die dann jeweils vor eine Jury bestehend aus 2 Personen getreten sind. Insgesamt gab es an diesem Tag 4 solcher Großgruppen, also gab es eventuell etwas mehr Bewerber als verfügbare Plätze (80). Die Bewerber aus ganz Deutschland trafen sich an diesem Tag in Berlin.
 Das Gespräch war auf deutsch und echt locker. Zunächst sollten sich alle vorstellen, dann wurden Fragen zu einem bestimmten Punkt im Lebenslauf/Motivationsschreiben gestellt. Bei mir fragten sie nach meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Deutschlehrerin für Asylbewerber, woraufhin ich meine Tätigkeit beschrieben habe und sagte, dass es mir viel Spaß macht. Desweiteren fragten sie, weshalb ich französisch auf Lehramt studieren möchte und ich erklärte, dass ich schon im Kindergarten merkte, dass Sprachen meine Leidenschaft sind und ich diese Leidenschaft zum Beruf machen möchte. Zum Schluss fragten sie noch, wie man auf bestimmte Dinge reagieren würde und was man glaubt, wie die Menschen in Frankreich auf einen Deutschen reagieren. Dann war das Gespräch auch schon vorbei und ich denke, dass ich sehr selbstbewusst und überzeugend aufgetreten bin !
Dannach gab es ein Sprachanimantionsspiel mit allen 16 Bewerbern, welches von 2 Sprachanimateurinnen geleitet wurde. Das Spiel war echt locker, man sollte verschiedene Dinge darstellen, indem man sich in der Gruppe verständigt ohne miteinander zu reden oder einfache Sätze auf französisch sagen wie. z.B. das französischsprachige Gespräch mit einem Partner auf französisch zusammenfassen, der Redeanteil war also eher gering. Außerdem gab es eine Art "Ich packe meinen Koffer..." Spiel, bei dem man einmal seinen Namen mit einer Geste sagen sollte und einmal seinen Namen mit einem französischen Wort, welches den gleichen Anfangsbuchstaben hat, um sich dadurch spielerisch die Namen der anderen zu merken.
Leider habe ich durch meine Nervosität Fehler eingebaut, die ich sonst nicht gemcht hätte. Zum Beispiel hatte ich in der 1. Namensmerk-Runde eine eher schlechte Merkfähigkeit, die ich aber in der 2. Runde wieder deutlich aufgebessert habe. Des weiteren wusste ich nicht, was "Schütze" auf französisch heisst und habe nur gesagt "Je ne sais pas le mot en francais, mais je sais que c'est un mot avec "S" *Geste vorgemacht*"...oder ich habe statt "chaussures", "chussettes" (Schuhe) gesagt und wusste auch nicht was Jacke schließen heisst und nur die Geste vorgemacht oder statt "capuche" nur "cap" gesagt und statt "Elle vient DE..." .."Elle vient À..." gesagt.
Ich weiss nicht, das ist sicher kein großes Problem, da sie bestimmt nur sehen wollten, ob ich mich irgendwie verständigen und ausdrücken kann und mit anderen Menschen umgehen kann, denn das ich nicht perfekt französisch kann dürfte klar sein, denn das ist ja ein Grund weshalb ich für 10 Monate nach Frankreich möchte, um die Sprache zu verbessern. Aber dennoch macht man sich natürlich Gedanken und hat Angst, dass es deswegen zu einer Absage kommen könnte.
Nach dem Sprachanimationsspiel gab es noch eine Informationsrunde, so dass das gesamte Auswahlgespräch um 16.30 Uhr beendet war.
Im Großen und Ganzen denke ich, dass es trotz einiger faux-pas gut gelaufen ist!.
Jetzt heißt es in den nächsten 2 Wochen : Abiprüfungen in Geschichte und Englisch meistern und fest daran glauben, dass Ende April eine Zusage kommt und ich einen von den insgesamt 80 freien Plätzen ergattere!