Donnerstag, 28. Juli 2016

Erst kommt nichts, dann alles aufeinmal...

Seit Ewigkeiten habe ich auf meinen Vertrag zwischen dem DFJW, der Agence du Service Civique und mir, so wie auf die Zusendung der Informationen für meine Einführungswoche in Frankreich gewartet. Der Vertrag sollte bereits im Juni online sein...nun ja, jetzt ist es halt der 28.7. geworden 😀. Heute morgen schaute ich auf mein Smartphone und konnte es kaum glauben, dass der Vertrag endlich online ist. Ich öffnete das Dokument und war etwas erschrocken als ich die 11 Seiten sah. "Zum Glück" ist die Hälfte davon die französische Version. Entspannt las ich mir alles durch, bis plötzlich meine Mutter mit einem großen Umschlag ins Zimmer kam. Ich war etwas verwundert, als ich sah, dass der der Absender das DFJW aus Paris ist. Nach dem Öffnen des Umschlags war ich noch erschrockener als bei den 11 Vertragsseiten. In dem Umschlag waren 19 Blätter Papier. Zuerst dachte ich : "Ach, das sind sicher nur so viele, weil hinten die Deutsche Version ist." Ich blätterte alles durch...Fehlanzeige! ALLES AUF FRANZÖSISCH 😵. Trotzdem konnte ich erkennen, dass es sich dabei um mein Bankkonto in Frankreich handeln muss, aber leider habe ich absolut keine Ahnung was ich damit machen soll, außer eventuell an den mit einem X gekennzeichneten Stellen zu unterschreiben und wie ich das alles verstehen soll, da es für grobes verstehen wahrscheinlich zu wichtig ist und zum Übersetzen einfach zu lang dauert. Glücklicherweise waren einige Blätter 3x dabei, so dass es am Ende "nur" noch 9 Blätter sind, die es zu verstehen gilt. Ich habe einen Freund von mir, der Franzose ist (und etwas Deutsch kann) gefragt, ob er mir die wichtigsten Informationen übersetzen kann und werde eventuell morgen beim DFJW nachfragen, wie ich damit vorgehen soll. Das war der 2. kleine Schock an diesem Tag. Aber alle guten Dinge sind 3. Kurze Zeit später erhielt ich eine weitere Email vom DFJW. In dieser Email, auf die ich schon lange Zeit sehnsüchtig gewartet habe, ging es um meine Einführungswoche. In der Email waren außerdem weitere Dokumente, die ich mir durchlesen soll. Als erstes las ich, dass in diesem Jahr 130 Freiwillige aus Deutschland und Frankreich im Schulbereich eingesetzt sind und ich zur 5. (Gruppe F) von 6 Seminargruppen (B,C,D,E,F,G)  gehören werde. Leider stehen in der Email keine Informationen über die anderen Teilnehmer. Als nächstes sah ich den Zeitraum und den Ort, in dem das Seminar statt finden wird. Der Zeitraum wird vom 10.9.2016 bis 16.9.2016 sein und somit der 1. Schultag am 19.9.2016, also etwas später als geplant. Natürlich googelte ich sofort den Ort und konnte mein Glück gar nicht fassen: Der Ort meiner Einführungswoche ist Sommières. Er liegt in Südfrankreich in der Nähe von Montpellier und Nîmes.  Eine Woche in Südfrankreich am Mittelmeer und das kostenlos 😲 Was für ein Traum ! Das ist genau das was ich mir gewünscht habe, vor allem nach der anfänglichen Enttäuschung über meinen Einsatzort. Ich bin überglücklich ! 😍 Jedoch muss ich bis dahin leider noch die unzähligen Dokumente bearbeiten und mir schnellstmöglich Gedanken machen, wie ich am günstigsten und praktischsten nach Sommiéres komme. Das DFJW hat dafür schon einen Tipp ab Paris gegeben, jedoch weiß ich nicht, ob ich bis dahin mit dem Flugzeug oder dem Zug reise, da Flugzeug kosten nur übernommen werden, wenn es günstiger als Bahnfahren ist. Da ich von Berlin aus fahren würde, vermute ich stark, dass es mit dem Flugzeug günstiger sein könnte.Blöderweise kann die gute Deutsche Bahn über diese Strecke keine Preisauskunft geben :D Aber ich werde das schon alles regeln, denn was macht man nicht alles für seinen Traum !




   


                                                                                                                 

Sonntag, 17. Juli 2016

Ich habe meinen Einsatzort bekommen!

Nach langem warten habe ich am 14.6.2016 endlich meinen Einsatzort bekommen. Gespannt öffnete ich die Email und sah die Schule und den Ort in den ich komme. Meine Schule heißt "Lycée agricole du Val de Seille" und liegt in Château Salins, einer sehr kleinen Stadt mit nur 2.438 Einwohnern, die zwischen Metz und Nancy in der Region Lothringen liegt.
Am Anfang war ich etwas enttäuscht darüber, weil ich nur eine Bedingung hatte: nicht so nah an die Deutsche Grenze. Das hat wohl absolut nicht geklappt. Château Salins ist weder in der Nähe einer bekannteren größeren Stadt (außer Nancy und Metz) noch eines Meeres und um einiges kleiner als meine schon kleine Heimatstadt. Das war schon ein ziemlicher Schock. Am liebsten wäre ich irgendwo an der Küste gewesen...und davon gibt es in bzw. um Frankreich ja nicht gerade wenig. Des weiteren war ich zunächst besorgt, weil es sich um ein landwirtschaftliches Gymnasium handelt und ich dort mit 13 bis 18 Jährigen Schülern arbeiten werde, aber auch mit 20+ Betriebswirtschaftsstudenten in Kontakt kommen werde. Ich und Landwirtschaft? Das passt gar nicht, dachte ich mir! Außerdem hatte ich angegeben, dass ich mit 10 bis 15 Jährigen arbeiten möchte. Ich fragte sogar beim DFJW nach, ob es die Möglichkeit gibt einen anderen Ort zugewiesen zu bekommen. Doch nachdem ich mit meiner äußerst sympathischen Tutorin in Frankreich in Kontakt getreten war, änderte sich meine Meinung. Ich habe ihr ganz viele Fragen gestellt und auch meine Sorgen geäußert. Sie hat alle Fragen sehr schnell beantwortet und mich beruhigt und gesagt, dass der landwirtschaftliche Unterricht neben dem normalen Schulstoff läuft. Außerdem sagte sie, dass die Schule sogar einen eigenen Reiterhof hat und ich viele verschiedene Dinge machen kann wenn ich dort bin, wie z.B. an Exkursionen teilnehmen, eigene Diskussionsgruppen auf Deutsch leiten, mit den Schülern kochen und vieles mehr...Ich werde also zum Lehrerteam gehören! Haha, Seitenwechsel direkt nach dem Abi 😀
Aber was mich am Meisten umgehauen hat, war als sie sagte, dass sie gerade dabei sind EXTRA FÜR MICH eine kleine Wohnung mit Schlafzimmer, kleiner Küche, Bad, Waschmaschine, Bügeleisen etc. und sogar Internet und vielleicht einem Fernseher einzurichten. Zudem werde ich Essen von der Schule bekommen und da es ein Internat in der Schule gibt bedeutet das, dass ich ich Frühstück, Mittag und Abendbrot bekomme. Am Wochenende, wenn die Schüler Zuhause sind, werden die Köche Essen für mich vorbereiten, so das ich es nur noch warm machen muss. Und das Beste ist: ICH BEKOMME DAS ALLES KOSTENLOS! (Essen und Unterkunft!) Was für ein Luxus! Das hätte ich nun wirklich nicht erwartet. Da habe ich am Ende wohl doch genau ins schwarze getroffen. Auf meine Nachfrage, ob es möglich wäre ein Fliegengitter am Schlafzimmerfenster anzubauen (Ich habe Angst, dass Spinnen oder Insekten in mein Zimmer kommen 😂) wurde sogar dieser Wunsch weitergeleitet.
Jetzt freue ich mich schon total auf mein Jahr dort und meine Familie und Freunde sind auch beruhigt, weil dieser kleine Ort bestimmt sicher ist 😀 . Ich kann es kaum noch erwarten und bin sehr glücklich, dass sich dort so toll um mich gekümmert wird und meine Tutorin so nett ist. Im Moment bin ich dabei den ganzen Papierkram mit Versicherungen, Bankkonto, Kindergeld usw. zu klären und einige Dinge für meine Reise zu besorgen .
Ich warte nur noch auf die Email in der steht wann und wo die Einführungswoche stattfindet und in 45 Tagen geht es dann auch schon los! ☺