Sonntag, 17. Juli 2016

Ich habe meinen Einsatzort bekommen!

Nach langem warten habe ich am 14.6.2016 endlich meinen Einsatzort bekommen. Gespannt öffnete ich die Email und sah die Schule und den Ort in den ich komme. Meine Schule heißt "Lycée agricole du Val de Seille" und liegt in Château Salins, einer sehr kleinen Stadt mit nur 2.438 Einwohnern, die zwischen Metz und Nancy in der Region Lothringen liegt.
Am Anfang war ich etwas enttäuscht darüber, weil ich nur eine Bedingung hatte: nicht so nah an die Deutsche Grenze. Das hat wohl absolut nicht geklappt. Château Salins ist weder in der Nähe einer bekannteren größeren Stadt (außer Nancy und Metz) noch eines Meeres und um einiges kleiner als meine schon kleine Heimatstadt. Das war schon ein ziemlicher Schock. Am liebsten wäre ich irgendwo an der Küste gewesen...und davon gibt es in bzw. um Frankreich ja nicht gerade wenig. Des weiteren war ich zunächst besorgt, weil es sich um ein landwirtschaftliches Gymnasium handelt und ich dort mit 13 bis 18 Jährigen Schülern arbeiten werde, aber auch mit 20+ Betriebswirtschaftsstudenten in Kontakt kommen werde. Ich und Landwirtschaft? Das passt gar nicht, dachte ich mir! Außerdem hatte ich angegeben, dass ich mit 10 bis 15 Jährigen arbeiten möchte. Ich fragte sogar beim DFJW nach, ob es die Möglichkeit gibt einen anderen Ort zugewiesen zu bekommen. Doch nachdem ich mit meiner äußerst sympathischen Tutorin in Frankreich in Kontakt getreten war, änderte sich meine Meinung. Ich habe ihr ganz viele Fragen gestellt und auch meine Sorgen geäußert. Sie hat alle Fragen sehr schnell beantwortet und mich beruhigt und gesagt, dass der landwirtschaftliche Unterricht neben dem normalen Schulstoff läuft. Außerdem sagte sie, dass die Schule sogar einen eigenen Reiterhof hat und ich viele verschiedene Dinge machen kann wenn ich dort bin, wie z.B. an Exkursionen teilnehmen, eigene Diskussionsgruppen auf Deutsch leiten, mit den Schülern kochen und vieles mehr...Ich werde also zum Lehrerteam gehören! Haha, Seitenwechsel direkt nach dem Abi 😀
Aber was mich am Meisten umgehauen hat, war als sie sagte, dass sie gerade dabei sind EXTRA FÜR MICH eine kleine Wohnung mit Schlafzimmer, kleiner Küche, Bad, Waschmaschine, Bügeleisen etc. und sogar Internet und vielleicht einem Fernseher einzurichten. Zudem werde ich Essen von der Schule bekommen und da es ein Internat in der Schule gibt bedeutet das, dass ich ich Frühstück, Mittag und Abendbrot bekomme. Am Wochenende, wenn die Schüler Zuhause sind, werden die Köche Essen für mich vorbereiten, so das ich es nur noch warm machen muss. Und das Beste ist: ICH BEKOMME DAS ALLES KOSTENLOS! (Essen und Unterkunft!) Was für ein Luxus! Das hätte ich nun wirklich nicht erwartet. Da habe ich am Ende wohl doch genau ins schwarze getroffen. Auf meine Nachfrage, ob es möglich wäre ein Fliegengitter am Schlafzimmerfenster anzubauen (Ich habe Angst, dass Spinnen oder Insekten in mein Zimmer kommen 😂) wurde sogar dieser Wunsch weitergeleitet.
Jetzt freue ich mich schon total auf mein Jahr dort und meine Familie und Freunde sind auch beruhigt, weil dieser kleine Ort bestimmt sicher ist 😀 . Ich kann es kaum noch erwarten und bin sehr glücklich, dass sich dort so toll um mich gekümmert wird und meine Tutorin so nett ist. Im Moment bin ich dabei den ganzen Papierkram mit Versicherungen, Bankkonto, Kindergeld usw. zu klären und einige Dinge für meine Reise zu besorgen .
Ich warte nur noch auf die Email in der steht wann und wo die Einführungswoche stattfindet und in 45 Tagen geht es dann auch schon los! ☺

Montag, 2. Mai 2016

Wird mein Traum wahr ?

Letzte Woche wartete ich, nachdem ich meine letzte schriftliche Abiturprüfung geschrieben hatte, ganz sehnsüchtig auf eine Email. Nicht auf irgendeine, sondern auf DIE Email. Die Email, die mein Leben verändern würde. Ich wartete auf eine Nachricht vom Deutsch Französischen Jugendwerk, in der hoffentlich eine Zusage für meine Teilnahme am Freiwilligendienst an Schulen stehen würde. Doch als sie Freitag nicht kam, ging ich etwas enttäuscht ins Wochenende und hoffte auf die darauffolgende Woche.
Heute um 15:01 Uhr sagte ich zu einem Freund in fester Überzeugung "Ich denke, die Mail kommt heute auch noch nicht". Anschließend machte ich es mir an meinem Laptop gemütlich, um etwas Musik zu hören. Doch plötzlich schaute ich auf mein Handy, wo ich eine Email vom Absender "volontariat.ofaj" sah. Mein Herz fing an zu rasen, ich öffnete die Mail: Zusage ! 🙆🎉





Ich bin sooooo glücklich! 😍 10 Monate Frankreich? Ich komme! ❤
Ich habe sofort allen meinen Freunden und meiner Familie bescheid gesagt! Alle freuten sich mit mir, außer meine Mutter ist noch etwas besorgt, weil sie Angst hat, wenn ich so lange Zeit alleine weg bin und es für sie ja auch eine Umstellung ist.
Jetzt muss ich nur noch abwarten, wo ich genau hinkomme.

Samstag, 16. April 2016

Auswahlgespräch

Gestern hatte ich mein Auswahlgespräch für den Deutsch - Französischen Freiwilligendienst an Schulen in der Hochschule für angewandte Pädagogik in Berlin.
Das Gespräch begann um 14 Uhr. Um auch wirklich ausnahmsweise mal pünktlich zu sein, bin ich bereits um 10 Uhr mit einem Freund in dessen Auto losgefahren, nachdem wir dem Anlass entsprechend Croissants mit französischem Käse zum Frühstück gegessen hatten. Weil wir uns einmal verfahren hatten und dadurch kurze Zeit im Stau standen kamen wir um 13 Uhr dort an. Ich war ziemlich aufgeregt, da ich nicht wusste wie man sich auf das Interview und das anschließende Sprachanimationsspiel vorbereiten sollte. Im "Warteraum" traf ich dann auf weitere Bewerber und nach und nach kamen immer mehr dazu. Uns wurden Kekse und Getränke angeboten und wir unterhielten uns ein wenig darüber wo wir herkommen, was wir machen usw.
Dann sollte es auch schon losgehen. Zuerst wurden wir in 4 Gruppen mit jeweils 4 Personen eingeteilt, die dann jeweils vor eine Jury bestehend aus 2 Personen getreten sind. Insgesamt gab es an diesem Tag 4 solcher Großgruppen, also gab es eventuell etwas mehr Bewerber als verfügbare Plätze (80). Die Bewerber aus ganz Deutschland trafen sich an diesem Tag in Berlin.
 Das Gespräch war auf deutsch und echt locker. Zunächst sollten sich alle vorstellen, dann wurden Fragen zu einem bestimmten Punkt im Lebenslauf/Motivationsschreiben gestellt. Bei mir fragten sie nach meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Deutschlehrerin für Asylbewerber, woraufhin ich meine Tätigkeit beschrieben habe und sagte, dass es mir viel Spaß macht. Desweiteren fragten sie, weshalb ich französisch auf Lehramt studieren möchte und ich erklärte, dass ich schon im Kindergarten merkte, dass Sprachen meine Leidenschaft sind und ich diese Leidenschaft zum Beruf machen möchte. Zum Schluss fragten sie noch, wie man auf bestimmte Dinge reagieren würde und was man glaubt, wie die Menschen in Frankreich auf einen Deutschen reagieren. Dann war das Gespräch auch schon vorbei und ich denke, dass ich sehr selbstbewusst und überzeugend aufgetreten bin !
Dannach gab es ein Sprachanimantionsspiel mit allen 16 Bewerbern, welches von 2 Sprachanimateurinnen geleitet wurde. Das Spiel war echt locker, man sollte verschiedene Dinge darstellen, indem man sich in der Gruppe verständigt ohne miteinander zu reden oder einfache Sätze auf französisch sagen wie. z.B. das französischsprachige Gespräch mit einem Partner auf französisch zusammenfassen, der Redeanteil war also eher gering. Außerdem gab es eine Art "Ich packe meinen Koffer..." Spiel, bei dem man einmal seinen Namen mit einer Geste sagen sollte und einmal seinen Namen mit einem französischen Wort, welches den gleichen Anfangsbuchstaben hat, um sich dadurch spielerisch die Namen der anderen zu merken.
Leider habe ich durch meine Nervosität Fehler eingebaut, die ich sonst nicht gemcht hätte. Zum Beispiel hatte ich in der 1. Namensmerk-Runde eine eher schlechte Merkfähigkeit, die ich aber in der 2. Runde wieder deutlich aufgebessert habe. Des weiteren wusste ich nicht, was "Schütze" auf französisch heisst und habe nur gesagt "Je ne sais pas le mot en francais, mais je sais que c'est un mot avec "S" *Geste vorgemacht*"...oder ich habe statt "chaussures", "chussettes" (Schuhe) gesagt und wusste auch nicht was Jacke schließen heisst und nur die Geste vorgemacht oder statt "capuche" nur "cap" gesagt und statt "Elle vient DE..." .."Elle vient À..." gesagt.
Ich weiss nicht, das ist sicher kein großes Problem, da sie bestimmt nur sehen wollten, ob ich mich irgendwie verständigen und ausdrücken kann und mit anderen Menschen umgehen kann, denn das ich nicht perfekt französisch kann dürfte klar sein, denn das ist ja ein Grund weshalb ich für 10 Monate nach Frankreich möchte, um die Sprache zu verbessern. Aber dennoch macht man sich natürlich Gedanken und hat Angst, dass es deswegen zu einer Absage kommen könnte.
Nach dem Sprachanimationsspiel gab es noch eine Informationsrunde, so dass das gesamte Auswahlgespräch um 16.30 Uhr beendet war.
Im Großen und Ganzen denke ich, dass es trotz einiger faux-pas gut gelaufen ist!.
Jetzt heißt es in den nächsten 2 Wochen : Abiprüfungen in Geschichte und Englisch meistern und fest daran glauben, dass Ende April eine Zusage kommt und ich einen von den insgesamt 80 freien Plätzen ergattere!